top of page

Der erste Kochkurs: Bibimbap mit getrockneten koreanischen Disteln und Astern


Am 14. Januar hatten wir das große Vergnügen, in der privaten Küche eines Teilnehmers in NRW einen ganz besonderen Kochkurs zu leiten. Für unseren ersten Ausflug in die Welt der koreanischen Küche entschieden wir uns für einen echten Klassiker: Bibimbap – eines der bekanntesten und beliebtesten Gerichte Koreas. Doch der wahre Star des Abends war für unsere deutschen Freunde eine echte Neuentdeckung: getrocknete Disteln und Astern, die als besondere Zutaten in diesem koreanischen Klassiker verwendet wurden! Seid gespannt auf die Herausforderungen, die uns erwarteten, und auf die spannenden Erkenntnisse, die wir dabei gewinnen konnten.



Kyungwon, die Meisterin der Wildkräuter


Der Kochkurs begann mit der Einführung von Kyungwon, Mitgründerin von Namul und Kennerin von Wildpflanzen. Sie teilte nicht nur die Rezepte mit, sondern gab auch einen Überblick über die Grundlagen der koreanischen Küche.


Ein interessanter Aspekt, den sie hervorhob, war der Unterschied zwischen der koreanischen und der deutschen Esskultur. Im Gegensatz zur westlichen Tradition des Servierens von Speisen in mehreren Gängen, werden in Korea die Beilagen (반찬: Banchan) üblicherweise alle gleichzeitig auf den Tisch gebracht. Dieses Konzept des gemeinsamen Teilens und Genießens aller Gerichte auf einmal ist ein charakteristisches Merkmal der koreanischen Tischkultur. Das Teilen von Speisen hat in Korea eine besondere soziale Bedeutung, es fördert Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit. Kyungwon erklärte, dass diese Art des Essens in Korea ein wichtiger Bestandteil des sozialen Lebens ist.




Von Namul-Banchan bis Bibimbap


Unser Menü bot eine reiche Auswahl: köstliches Bibimbap, knusprige Jeon und natürlich nicht zu vergessen – Kimchi! Der eigentliche Höhepunkt waren jedoch die Namul-Banchan, die vielfältigen koreanischen Gemüsebeilagen. Die Teilnehmenden erlernten unter anderem, wie man getrocknete Chwi-Namul und Gondre über Nacht einweicht und sie dann im Wasser kocht, damit man sie wiederverwenden kann. Auf den ersten Blick mag das Einweichen und Kochen dieser getrockneten Wildkräuter simpel erscheinen, aber der Schlüssel liegt in der genauen Zeitdauer des Einweichens und Kochens.

Ein entscheidender Faktor, der oft übersehen wird, ist der Zeitpunkt der Ernte und die Reife der Pflanzen. Diese bestimmen nämlich, wie lange die Kräuter eingeweicht werden müssen. Unsere Primium-Gondre aus Bonghwa, zum Beispiel, werden traditionell in einem bestimmten Reifestadium geerntet und nicht maschinell getrocknet. Dieser sorgfältige Prozess beeinflusst die Struktur der Kräuter und damit auch, wie sie für die Zubereitung vorbereitet werden müssen. Der Trocknungsprozess und die Reife der Pflanzen zum Zeitpunkt der Ernte haben also einen wesentlichen Einfluss auf den Geschmack und die Textur der endgültigen Gerichte.




Das Reiskochen – Eine Kunst für sich


Das Reiskochen war eine unserer größten Herausforderungen, und tatsächlich hatten wir bereits vor dem Kurs damit experimentiert. In Korea besitzt fast jeder Haushalt einen Reiskocher, daher war es für uns eine interessante Erfahrung, Reis im normalen Topf zu kochen. Vor dem Kurs hatten wir uns darauf vorbereitet, Reis auf die traditionelle Weise zuzubereiten – eine Technik, die in Korea aufgrund der Verbreitung von Reiskochern eher selten angewendet wird. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten und dem Verzicht auf einen Hafer-Reis-Mix (da Hafer über Nacht eingeweicht werden muss), entschieden wir uns für reinen weißen Rundkornreis.


Zu unserer Überraschung stellten wir am Tag des Kurses fest, dass unser Gastgeber doch einen Reiskocher besaß, was das Reiskochen erheblich erleichterte. Diese Erfahrung lehrte uns, dass wir eine detaillierte Anleitung für unsere Blog-Leser erstellen sollten, wie man Reis perfekt in einem normalen Topf kocht. Diese zukünftige Anleitung wird eine wertvolle Fähigkeit vermitteln und unseren Lesern zeigen, dass man auch ohne spezielle Geräte großartigen Reis zubereiten kann.



Kochutensilien – Die unterschätzten Helden


Ein kleines Missgeschick unsererseits war, dass wir nicht im Voraus geklärt hatten, welche Kochutensilien verfügbar sind. Besonders beim Einweichen von Namul und der Zubereitung von Kimchi hätten uns größere Schüsseln das Leben leichter gemacht. Tipp des Tages: Immer die vorhandenen Kochutensilien im Voraus checken!



Ein Tag voller Lernen und Lachen


Was uns am meisten begeistert hat, waren die Leidenschaft und das Interesse aller Teilnehmer an der koreanischen Küche. Von Anfängern bis hin zu erfahrenen Hobbyköchen war jeder mit Feuereifer dabei. Besonders interessant und schön war es zu sehen, dass alle Teilnehmer zuvor noch nie koreanische Gerichte probiert hatten, aber dennoch begeistert von dem Geschmack waren. Die Teilnehmer sind nun umso mehr motiviert, weitere Gerichte zu entdecken, und wir freuen uns darauf, ihnen zukünftig noch mehr gesunde und leckere Wildkräutergerichte vorzustellen und gemeinsam zu genießen.


Dieser erste Kochkurs des Teams Namul bedeutet uns sehr viel, und wir sind überglücklich, dass die Gerichte den Teilnehmern geschmeckt haben. Vor allem sind wir dankbar für den gemeinsamen, wunderschönen Abend voller Humor und Harmonie!


Ich hoffe, dieser kleine Einblick in unseren koreanischen Kochkurs hat euch inspiriert. Vielleicht seid ihr beim nächsten Mal auch dabei? Bis dahin, bleibt hungrig und experimentierfreudig! Wenn ihr Lust auf koreanische Wildkräuter und deren Verwendung habt, dann meldet euch bei uns!








54 Ansichten

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page